Im Workbook zum Thema Deep Work stelle ich verschiedene Konzentrationsübungen vor, die sehr gut in den Alltag integrierbar sind. Heute möchte ich exemplarisch zusätzlich zum Mandala als Mediationsübung eine weitere Möglichkeit aufgreifen.
Übung: Etwas rückwärts aufsagen
Diese Übung kannst du sehr variabel anwenden:
Sage das Alphabet rückwärts auf.
Buchstabiere Wörter rückwärts
Zähle von 100 rückwärts
Der Vorteil ist, dass du dich solange auf die Übung konzentrierst, bis du sie erfüllt hast. Wenn du jedes Mal die Zeit stoppst, kannst du deinen Fortschritt sogar messen.
Tipp: Du kannst beispielsweise beim Alphabet jeden Buchstaben mit einem Wort verknüpfen: Z wie Zebra oder Y wie Yoga und X wie Xylophon usw. Durch diese Assoziation kannst du dir die Reihenfolge besser merken. Eine andere Alternative ist es, Stadt-Land-Fluss im Kopf zu spielen.
Für die Stadt Karlsruhe habe ich im Blended Learning Format ein mehrtägiges Seminar zum Thema Bullet Journal angeboten. Hierzu habe ich den dritten Teil der Selbstmanagement Reise entsprechend angepasst. Herausgekommen ist ein Konzept mit drei Terminen und ein kompaktes Workbook mit 35 Seiten.
Eingeladen waren alle interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Ebenen und Bereiche der Stadt Karlsruhe, die ihr Selbstmanagement auf Basis ihrer eigenen Bedürfnisse mit Hilfe eines Bullet Journals optimieren möchten.
Im ersten Termin vor Ort in Karlsruhe erfolgt zu Beginn für die 10 Teilnehmenden eine kürze Einführung in die Bullet Journal Methode mit den dazugehörigen Begriffen. Anschließend wurde gemeinsame die Grundstruktur erstellt. Dabei kam der Austausch und der Raum für Fragen nicht zu kurz.
Anschließend begann der individuelle Teil. In diesem hatte jeder die Möglichkeit ein Monat lang nach eigenen Vorlieben und im eigenen Tempo die individuellen Inhalte auf Basis der zahlreichen Beispiele und Übungen aus dem begleitenden Workbook zu erstellen. Parallel dazu konnte im 1-Stündigen Online Austauschtreffen offene Fragen geklärt und Feedback zur eigenen Umsetzung eingeholt werden.
Es war ein zentraler Ort für Termine/Kalender, Aufgaben, Pläne, Ideen
Feedback zum Bullet Journal von einem Teilnehmer
Beim Abschlusstermin gab es Online die Möglichkeit, sich intensiv mit der Art und Weise auseinanderzusetzen, wie mittels des Bullet Journals Ziele leichter erreicht werden können.
Das Bullet Journal System konnten nicht alle für den beruflichen Alltag integrieren, da entweder das Umfeld sehr regulierend war oder bereits vieles digital erforderlich ist. Es gab auch den Fall, dass bereits ein gut funktionierendes System vorhanden war. Am Ende konnte trotzdem jeder Teilnehmende für sich sinnvolle Anwendungsfälle entdecken oder zumindest eine Idee mitnehmen, wie er die kennengelernten Tools in Zukunft einsetzten oder sein bestehendes System anreichern kann.
Das ABC der agilen Selbstmanagement Reise ist fertig.
Das #funnyabc ist jedes Jahr eine neue Challenge für mich. Dieses Jahr war nicht mein Ziel möglichst viele Begriffe zu dem jeweiligen Buchstaben zu visualisieren, sondern immer einen Begriff, der in meiner agilen Selbstmanagement Reise vorkommt. Das war tatsächlich auch nicht immer so einfach. Aber es hat wieder sehr viel Spaß gemacht.
Mein erstes agiles Selbstmanagement Seminar im Ritz Friedrichshafen. Das Seminar war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht – auch beim Nachholtermin im November, da ich den Termin im Oktober leider krankheitsbedingt absagen musste. Besonders gefreut hat mich, dass sogar eine ehemalige Arbeitskollegin dabei war.
In den zwei Stunden konnten die 14 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Hilfe meiner Anleitung und Beispielen
Hierzu hat jeder Teilnehmende zu Beginn das Workbook – Teil 1 ausgehändigt bekommen. Im Vorfeld habe ich gezielt die entsprechenden Übungen ausgewählt und mit zusätzlichen interaktiven Demonstrationen das Thema schrittweise vertieft. Ich habe hier viel mit Metaphern gearbeitet. So konnte jeder Teilnehmende die eigene Situation reflektieren und einen Weg finden, wie mehr Fokus im Arbeitsalltag kommen kann.
Baum der Erkenntnis: Was nimmt jeder mit, um mehr Fokus im Arbeitsalltag zu erreichen
Der Baum der Erkenntnis sammelt die einzelnen Learnings ein. Die die wichtigsten Learnings der Teilnehmenden waren:
Die „großen Steine“ gilt es zuerst abzuarbeiten, d.h. die wichtigen, dringenden Dinge vor den dringenden, aber unwichtigen Dingen zu erledigen. Dabei auch mal sich selber fragen „Für welche Aufgabe würde ich heute länger bleiben?“
Wer ja zu einer Aufgabe sagt, sagt gleichzeitig nein zu einer anderen.
Neben einer To-do-Liste sollte man auch eine Not-to-do-Liste führen.
Eine Fortsetzung, um nicht nur fokussierter, sondern auch konzentrierter zu arbeiten ist bereits für nächstes Jahr in Planung.
Das Seminar kam sehr gut an. Über das folgende Feedback über LinkendIn habe ich mich besonders gefreut.
Hallo Claudia, es war ein toller Workshop heute und mir gefällt (wie bereits gesagt) auch das Workbook dazu sehr gut 🙂 Ich freue mich auf den zweiten Teil! Beste Grüße Steffi
Einfachheit ist die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren.
Was ist damit genau gemeint und wie kann ich das umsetzen?
Die Aussage stammt aus dem agilen Manifest und ist eines der 12 Prinzipien. Ich habe den Satz ins Workbook übernommen, da er dich zum Nachdenken anregen soll.
Die Antwort auf Komplexität ist Einfachheit. Die Komplexität kann generell nicht verändert werden, allerdings die Sichtweise bzw. die Art und Weise damit umzugehen. Einfachheit entsteht durch kleine Schritte („baby steps“) und das Denken in lauffähigen Lösungen (auch minimal viable Product (MVP) genannt). So entsteht Fokus auf die richtigen Dinge.
Dieses Prinzip aus dem agilen Manifest nun auf das Selbstmanagement übertragen bedeutet, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren sollte und schlussendlich keine unnötigen Dinge mehr in seiner To-Do Liste hat. Das Ziel ist somit, so wenig Arbeit wie möglich zu machen und auf alles (nicht benötigte) zu verzichten. Im Umkehrschluss heißt es nicht, dass Details unwichtig sind. Der Fokus liegt vielmehr darauf, welche Details wirklich wichtig sind und welche weggelassen werden können.
Eine mögliche Umsetzung ist daher eine Not-To-Do-Liste zu führen und konsequent die Eisenhower-Matrix zu verwenden. Dies ist Schwerpunkt im Workbook Teil 1 – Fokus.
Vergleichbar mit dem magischen Dreieck im Projektmanagement können auch die drei wichtigsten Faktoren Geld, Zeit und Energie des Selbstmanagements in einem Dreieck dargestellt werden. Dabei ist Geld der Faktor, der unendlich ist, deine Zeit und Energie hingegen sind begrenzt.
Allerdings passiert es häufig im beruflichen Umfeld, dass Zeit und Energie als unendlich angesehen werden. Hier mal zwei sehr einfache Beispiele, die für mich aber absolute Zeit- und Energiefresser sind:
Es gibt immer noch Meetings, die mit keinerlei Agenda strukturiert werden.
Es gibt immer noch nicht das Bewusstsein, dass es ein Unterschied macht, ob Informationen asynchron oder synchron weitervergeben bzw. verarbeitet werden sollten.
In solchen Fällen bestimmen andere über den eigenen Zeit- und Energiehaushalt. Jeder kann sich selber anhand seinem eigenen Stundenlohn ausrechnen, wie viel Geld durch solche Situationen verbrannt werden. Allein sich darüber mal Gedanken zu machen, ist schon mal der erste Schritt. Es gibt noch unzählig andere Beispiele, die am Ende zu Unzufriedenheit bis hin zu Stress führen können.
In dem Video zeige ich dir durch ein Experiment, was passiert wenn du nicht auf deinen Zeit- und Energiehaushalt achtest.
Ständig Online sein, dauerbeschäftigt und das Gefühl immer erreichbar sein zu müssen kann nervlich sehr belastend sein. Deshalb starte einfach mal ein Experiment, auch wenn es dir vielleicht am Anfang noch nicht leicht fällt:
Verbringe eine Stunde oder einen ganzen Abend offline – ohne Handy, Computer und Fernseher
Traust du dich vielleicht sogar komplett deine Uhr für eine Weile wegzulegen?
Starte eine 7-Tages Challenge, in der du jeden Tag mind. 30 min draußen spazieren gehst – egal bei welchem Wetter.
Sobald du dich darauf einlässt wirst du mehr freie Momente finden, in denen du dich um dich selbst kümmern kannst.
Wann warst du das letzte mal bewusst fokussiert? Nimm dir gleich morgen mal vor nicht multitaskingfähig zu sein. Versuche dabei auch die Dinge genau wahrzunehmen, die du machst. Egal ob du einen Kaffee trinkst, Gemüse schneidest, ein Telefonat führst oder Mail beantwortest oder ein Konzertticket kaufst. Mache nicht zwei oder gar mehrere Dinge gleichzeitig.
Das Ziel sollte immer Monotasking sein: Konzentriere dich immer nur auf eine Aufgabe – ohne Ablenkung. Wenn du eins nach dem anderen angehst, bist du automatischer aufmerksamer und konzentrierter.
Vermeide zukünftig das parallele Arbeiten an mehreren Dingen, das sogenannte Multitasking.
Der Neurowissenschaftler Earl Miller vom MIT konnte belegen, dass Multitasking nur ein Mythos ist. Das menschliche Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, sich auf mehr, als eine Sache zu fokussieren. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass das schnelle Springen von einem Thema zum anderen letztendlich mehr Zeit kostet, als wenn Du einen Teil nach dem anderen abarbeitest. Konzentration ist die Fähigkeit, deine Aufmerksamkeit zielgerichtet auf genau eine Sache lenken zu können. Um deine Konzentration zu steigern, ist es notwendig, dass du dich zukünftig immer nur auf eine Sache fokussierst (Monotasking).
Der sogenannte Geistige Fundus beinhaltet alle Aufgabenlisten und Gedanken auf Monatsebene sowie die täglichen Einträge im Daily Log. Diese Einträge werden mit Hilfe der Kurzschreibweise Rapid Logging erfasst, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. So entsteht über die Zeit ein umfangreicher geistiger Fundus, der auch im Rückblick sehr aufschlussreiche Betrachtungen über Ursache und Wirkung im eigenen Leben ermöglicht.